Backnang / Waiblingen

Die beiden Evangelischen Kirchenbezirke Backnang und Waiblingen bilden bei den Kirchenwahlen zusammen den Wahlbezirk 13.

Für die OFFENE KIRCHE wurde im Wahlkreis Backnang / Waiblingen gewählt

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Standpunkt

Ich setze mich ein für eine Kirche

  • die sich an der Nachfolge Jesu orientiert.
  • die selbstverständlich homosexuelle Paare traut.
  • die öffentlich für die Belange benachteiligter Menschen eintritt.
  • in der unterschiedliche Frömmigkeitsstile respektiert werden.
  • die soziale Missstände anprangert und Lösungen sucht: z.B. die wachsende Wohnungsnot, die Rückkehr ausbeuterischer und unsicherer Arbeitsverhältnisse. 
  • die interreligiöse Begegnung fördert, insbesondere zwischen Jugendlichen.
  • die Chancengleichheit verwirklicht und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärkt.
  • die den überfälligen Wandel kirchlicher Strukturen mutig und effektiv anpackt.
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Standpunkt

Ich setze mich ein für eine Kirche

  • die sich für menschenwürdige Lösungen bei Flucht und ­Migration engagiert.
  • die Fluchtursachen nicht aus dem Auge verliert und vor Ort Integration fördert.
  • die sich gesellschaftspolitisch einmischt und Stellung bezieht für Frieden, Umweltschutz und Nachhaltigkeit.
  • in der eine lebendige Vielfalt und Freiheit im Denken und ­Glauben gelebt werden kann.
  • die einen offenen Dialog mit Islam und Judentum führt.
  • die für die Veränderungen in der Gesellschaft sensibel ist und überzeugende Antworten sucht.

Bezirksvertretende

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Ulrich Maier

Ehrenamt

2 Amtsperioden Mitglied im Kirchengemeinderat, Mitglied in der Gewerkschaft ver.di, bei den Naturfreunden, dem DAV und dem Nabu, regelmäßige Posauenenchorproben und -einsätze

Standpunkt

Für eine Kirche der Freiheit, eine Kirche die offen ist für den Dialog unterschiedlicher Religionen und offen für die Akzeptanz verschiedener Menschen und ihrer Lebensformen. Für eine politische Kirche, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt

Termine der OK Backnang/Waiblingen

Video

Filmemacher Stefan Adam war vor Ort in Backnang. Der OK-Wahlfilm mit Kandidatin Marion Scheffler-Duncker ist auf Youtube zu sehen.
Dreh und Schnitt: Stefan Adam.

Die OK Bezirksgruppe Backnang/Waiblingen trifft sich vierteljährlich. Interessierte – Mitglieder und Nichtmitglieder – sind herzlich zu den Treffen eingeladen.
Termine einfach bei Uli Maier nachfragen.

Ansprechpartner für die Offene Kirche im Wahlkreis Backnang/Waiblingen:
Uli Maier, Kernen-Stetten
Mail an Uli Maier

Zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer – Botschaften aktueller den je

Veranstaltungsrückblick

Im Vorfeld des 80. Todestages von Dietrich Bonhoeffer am 9. April 1945 hat die Offene Kirche im Rems-Murr-Kreis ins Gemeindezentrum nach Allmersbach eingeladen. Mehr als 70 Interessierte sind der Einladung gefolgt und haben einen spannenden Abend mit dem Norbert Eilts WortKino Theater erlebt. „Zivilcourage in schwierigen Zeiten“, Titel und Botschaften des Abends sind aktueller den je.

Dietrich Bonhoeffer kam am 4. Februar 1906 in Breslau als Sohn des Psychiaters und Neurologen Karl Bonhoeffer zur Welt. Nach einem Theologiestudium wurde er Studentenpfarrer in Berlin. Bereits 1933 galt Dietrich Bonhoeffer als entschiedener Gegner der Nationalsozialisten. Während die Welt in einer emotionslosen Brutalität versank, kämpfte er für die Bewahrung christlicher Werte und betonte immer wieder die Verantwortung für seine Mitmenschen und die Wichtigkeit „wirklichkeitsgemäßen Handelns“. 1938 wurde er in die Staatsstreichplanungen seines Schwagers Hans von Dohnanyi eingeweiht und reiste 1940 mehrmals ins Ausland, um Verbindungen zu alliierten Regierungen zu knüpfen. 1943 wurde Bonhoeffer verhaftet und ohne Gerichtsverfahren ins Gefängnis Tegel eingeliefert. Hier entstanden seine bedeutendsten theologischen Werke. Anfang April 1945 wurde Bonhoeffer in das KZ Flossenbürg gebracht und dort am 9. April ermordet. Mit seinem unbestechlichen Gefühl für Recht und Unrecht und seinem Mut zu Entscheidungen, die ihm selbst unbequem waren, wurde Dietrich Bonhoeffer weltweit zu einem Hoffnungsträger. In England zählt er zu den zwanzig Märtyrern des 20. Jahrhunderts, die als in Stein gehauene Figuren über dem Portal der Kirche Westminster Abbey dargestellt sind.
Dietrich Bonhoeffer: „Man muss damit rechnen, dass die meisten Menschen nur durch Erfahrungen klug werden. So erklärt sich die erstaunliche Unfähigkeit der Menschen zu präventivem Handeln jeder Art – man glaubt eben selbst immer noch, um die Gefahr herumzukommen, bis es schließlich zu spät ist.“
„Es gibt in der ganzen Weltgeschichte immer nur eine bedeutsame Stunde – die Gegenwart“, schrieb Dietrich Bonhoeffer, der seine aufrechte Haltung auch im Angesicht des Todes nicht verlor. Seine Gedanken über menschliche Dummheit, über Führung und Zivilcourage, über Vermassung und Qualität sind bis heute aktuell: „Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurücklässt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten, noch mit Gewalt lässt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden – in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch, und wenn sie unausweichlich sind, können sie einfach als nichts sagende Einzelfälle beiseite geschoben werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen. Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen; es ist sinnlos und gefährlich. Um zu wissen, wie wir der Dummheit beikommen können, müssen wir ihr Wesen zu verstehen suchen. Ich bin sicher, dass sie nicht wesentlich ein intellektueller, sondern ein menschlicher Defekt ist. Es gibt intellektuell außerordentlich bewegliche Menschen, die dumm sind, und intellektuell sehr schwerfällige, die alles andere als dumm sind.“
Norbert Eilts hat in beeindruckender Weise Leben und Gedankenwelt eines unbeirrbaren Kämpfers für Menschlichkeit vorgestellt. Heute 80 Jahre nach der Ermordung Bonhoeffers sind diese Gedanken aktueller den je. In einer Welt von Kriegen, Konflikten und zunehmender Autokratie stellt sich die Frage nach Zivilcourage erneut: „Was steckt eigentlich hinter der Klage über die mangelnde Zivilcourage? Wir haben in diesen Zeiten fast nirgends Zivilcourage gefunden, auch bei uns selbst nicht. Es ist zu einfach, diesen Mangel auf persönliche Feigheit zurückzuführen. Die Hintergründe sind andere. Wir Deutschen haben in einer langen Geschichte Gehorsam lernen müssen. In der Unterordnung aller persönlichen Wünsche und Gedanken unter den Auftrag sahen wir Sinn und Größe. Zivilcourage aber kann nur aus freier Verantwortung freier Menschen erwachsen.“ Am 9. April 2025 jährt sich der Todestag Dietrich Bonhoeffers zum 80. mal, „Zivilcourage in schwierigen Zeiten“ gilt heute wie vor 80 Jahren.

Text: Uli Maier, Foto: M. Scheffler-Duncker

Foto: M. Scheffler-Duncker

Kirche hat Zukunft

Die OFFENE KIRCHE setzt sich in der Landessynode ein für

  • absolute Gleichstellung homosexueller Paare: „Kirchliche Trauung für alle“. 
    Nachdem die letzte Synode die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ermöglicht hat, die immer noch diskriminierende Elemente enthält, steht nun die völlige Gleichstellung an.
  • weitestgehende Klimaneutralität bis 2035:
    Landeskirche und Kirchengemeinden werden auf den Weg verpflichtet und dabei begleitet.
  • eine höhere Präsenz in der Gesellschaft, um den Mitgliederschwund zu bremsen.
    Wie z. B. beim Friedenspfarramt, dem kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt und der Evangelischen Akademie Bad Boll, dem Dienst für Mission und Ökumene, bei den Studierendengemeinden, dem Umweltbüro und Krankenhäusern. 
  • Einsatz von kirchlichen Mitteln für den sozialen Wohnungsbau. 
    Eines der größten Probleme breiter Schichten unserer Bevölkerung ist die Wohnungsnot. Hier muss Kirche mit gutem Beispiel vorangehen und kirchliche Mittel in den sozialen Wohnungsbau investieren.
  • Demokratisierung der Landeskirche:
    z.B. Wahl des Oberkirchenrats durch die Synode. 
  • nach dem Jahr 2024 keine weiteren Pfarrpläne mehr. 
    Durch deutliche Intensivierung der Nachwuchsgewinnung weitere Kürzungen im Pfarrdienst verhindern. Die Finanzmittel dazu sind vorhanden.
  • den Kirchengemeinden die vollständige Finanzhoheit über ihre Mittel einräumen und keine Mittel zurückhalten. 
    Durch eine Ausbezahlung aller Mittel, die für die Kirchengemeinden bei der Landeskirche eingehen, die Kirchengemeinden an den Mehreinnahmen beteiligen.

Für eine offene und einladende, ­solidarische und innovative Kirche.